erstellt am 23.07.2020
Schäfermeister Markus Stapp ist mit seiner Herde im Vorderen Odenwald zwischen Groß-Umstadt und Bad König unterwegs.
Als einziger seiner Art ist Markus Stapp im Odenwald übrig geblieben. Früher gab es zahlreiche Wanderschäfer, doch im Laufe der Jahre ist dieser Bereich der Schäferei in der Region ausgestorben. Viele Menschen verbinden mit dem Begriff „Wanderschäfer“ positive Assoziationen wie Romantik, Freiheit und Naturverbundenheit. Tatsache ist jedoch, dass dies ein schwerer und mühsamer Broterwerb ist und man davon alleine nicht leben kann.
„Ich habe mich lange geziert, mich Wanderschäfer zu nennen“, sagt Schäfermeister Markus Stapp, der jedoch mittlerweile seit 34 Jahren als solcher mit seinen Schafen durch den Vorderen Odenwald zieht. Für den Hainstädter ist dies ein Ehrentitel, da Wanderschäfer einen wichtigen Beitrag für den Naturschutz und die Landschaftspflege leisten und mit ihren Tieren die Kulturlandschaften und die dort zu findende Artenvielfalt erhalten.
Schafe prägten seit jeher das Landschaftsbild des Odenwalds. Neben den Tieren der ortsansässigen Bauern wurden Herden entlang der so genannten Schäfer- oder Handelswege durch die Region getrieben, um in den nahe gelegenen Städten verkauft zu werden. Ab dem ausgehenden Mittelalter bis ins späte 19. Jahrhundert hinein breitete sich darüber hinaus die Wanderschäferei in Süddeutschland und damit auch im Odenwald aus. Immer mehr Schäfer zogen nun – die Hochphase war in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts – entlang ihrer Triebwege von Weide zu Weide. Da die Wanderschäfer in der Regel kein eigenes Weideland oder nur sehr kleine Parzellen besaßen, pachteten sie von Gemeinden und Privatpersonen Flächen und nahmen wiederum Geld durch das Pferchen (Düngen von bestimmten eingezäunten Flächen mit den Schafen) sowie den Verkauf ihrer Tiere und deren Wolle ein.
„Die Zeiten haben sich sehr geändert. Schäfer zu sein, heißt zwar nach wie vor für, mit und von den Schafen zu leben, allerdings wird Letzteres immer schwieriger“, so der Odenwälder, der als Hausmeister im Kreishaus des Landkreises Darmstadt-Dieburg arbeitet und im Nebenerwerb mit seinen 250 Mutterschafen und 30 Burenziegen unterwegs ist. „Um davon leben zu können, müsste ich 800 Mutterschafe halten und 1000 Euro pro Hektar erwirtschaften. Wolle ist trotz hoher Qualität nur noch ein Abfallprodukt und auch der Lämmerverkauf bringt maximal 25 Prozent der Gesamteinkünfte“, so Markus Stapp, der bereits als Jugendlicher Lämmer von einem Wanderschäfer bekam, um diese mit der Flasche großzuziehen, und seitdem von der Schafhaltung fasziniert ist.
Coburger Fuchsschafe, Rhönschafe und Schwarzköpfe gehören zur Herde des Hainstädters, die er nach und nach weiter ausgebaut hat. Mit ihnen zieht er durch den Vorderen Odenwald und beweidet im Auftrag von Hessenforst, Industrieunternehmen, Naturschutzverbänden und Privatpersonen – teilweise um die Ziegen verstärkt, die radikaler bei der Buschvernichtung sind – unebene, ungenutzte Flächen, Naturschutz- sowie Grenzertragsflächen, Flächen der Biotopbetreuung sowie Ausgleichs- und Ersatzflächen. Je nach Jahreszeit, Wetterlage und Größe des Geländes unterscheidet sich die Verweildauer der Schafe. „Über Winter sind die Tiere meist nur einen Tag auf einer Weide, im Sommer können es bis zu fünf sein, bevor es weitergeht. Über den Sommer hinweg grasen die Schafe dann auch auf gepachteten Flächen in Breuberg, Nieder-Kinzig oder am Herrenberg“, berichtet der Odenwälder, der nach Feierabend und am Wochenende mit seinen Schafen unterwegs ist und von einer Fläche zur nächsten läuft. Mit einer Herde können im Durchschnitt vier Kilometer am Tag geschafft werden, mit trainierten Schafen sind auch bis zu zwölf Kilometer am Tag mit Pausen möglich. Unterstützt wird Markus Stapp dabei einerseits von seiner Frau und seinen zwei Töchtern. Andererseits helfen seine selbst ausgebildeten Hunde: vier Herdengebrauchshunde (Schäferhunde), die Schafe und Ziegen in Schach halten, sowie vier Herdenschutzhunde (Pyrenäenberghunde), die stets bei den Tieren bleiben.
„Es wird immer eine Woche im Voraus gearbeitet. Das heißt ich stricke zunächst die Netze und stelle diese, dann laufe ich in den folgenden Tagen mit den Schafen zur neuen Weidefläche und stelle sie dort ein“, beschreibt Markus Stapp. Der Elektrozaun hütet die Schafe dann während seiner Arbeitszeit, danach übernimmt er und schaut nach dem Rechten.
Am meisten zu tun gibt es für den Hainstädter im Mai und Juni: „Da werden die Schafe geschoren und ihre Klauen geschnitten. In dieser Zeit muss jeder Handgriff sitzen“, sagt der Wanderschäfer aus Leidenschaft, der gerne Informationen rund um seine Arbeit mit den Schafen vermittelt. Daher hatte er anlässlich der 25. Odenwälder Lammwochen vor zwei Jahren auch angeboten, dass Interessierte ihn auf einer seiner vier Trailwanderungen zum 26. Schäfertages nach Beerfelden begleiten und unterwegs Einblicke in den Schäferberuf und die Schafhaltung im Odenwald erhalten können.
Mit einem Blick in die Zukunft ist es dem Odenwälder wichtig, in der Bevölkerung für mehr Verständnis für die Weidetierhaltung mit Herdenschutzhunden zu werben: „Die Hunde sind einerseits ein Teil der Herde, andererseits sind sie Individualisten, die selbst entscheiden, was sie zum Schutz der Schafe tun müssen. Sie bellen nicht grundlos, sondern nur, wenn Gefahr droht – sei es durch ein in die Weide eindringendes Tier oder einen Menschen.“
(von Martina Emmerich)
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Ein Interview mit Frank Matiaske, dem Landrat des Odenwalkreises.
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Ein Interview mit Martin Schaarschmidt, dem Mitgründer der Streuobstwiesenretter.
Hüttenthaler Str. 30, 64756 Mossautal
Rezept von Jochen Katzmaier, Hotel-Restaurant-Haus Schönblick, Mossautal-Güttersbach.
Main course Roast German
Otto-Glenz-Straße 1, 64711 Erbach
Ein leckeres Rezept vom Restaurant-Café „Am Elfenbeinmuseum“ in Erbach.
Main course German
Frankfurter Str. 2, 64732 Bad König
Ein leckeres Rezept von Ina Schlößmann, Metzgerei Schlößmann, Bad König.
Main course Bavarian
Römerstraße 1, 64754 Hesseneck
Ein leckeres Rezept von Roland Grünvogel, dem Küchenchef im Landgasthof „Zum Grünen Baum“ in Hesseneck-Hesselbach.
Main course Roast German, Mediterranean
Bahnhofstraße 20, 64720 Michelstadt
Ein leckeres Rezept von Reiner Holschuh, Brauereigaststätte „Zum Deutschen Haus“ in Michelstadt
Main course Boil Bavarian
Georg-August-Zinn-Straße 23, 64823 Groß-Umstadt
Ein leckeres Rezept von Martha Deigner, Restaurant-Weinstube Brücke-Ohl, Groß-Umstadt
Main course Bavarian
Forststraße 44, 64385 Reichelsheim
Ein leckeres Rezept vom Hotel Berghof in Reichelsheim/Erzbach.
Main course Stew Bavarian
Carlo-Mierendorff-Straße 2, 64823 Groß-Umstadt
Ein leckeres Rezept von Carmelo Fogliani, dem Küchenchef im Ristorante GioCa Groß-Umstadt.
Main course Bavarian
Große Gasse 17, 64720 Michelstadt
Ein leckeres Rezept von Barbara Bär, Historisches Gasthaus "Grüner Baum" in Michelstadt
Main course Bavarian
Zeller Str. 2, 64753 Brombachtal
Rezept von Thomas Löw, Inhaber des Odenwald-Gasthaus „Zum Löwen“ in Langenbrombach.
Main course Boil Bavarian
Marktplatz 1, 64720 Michelstadt
Ein leckeres Rezept von Carsten Gohlke, Moderator des Hessischen Rundfunks
Main course Bavarian
Zeilweg 16, 74867 Neunkirchen
Ein leckeres Rezept vom NaturKulturHotel Stumpf in Neunkirchen/Baden.
Main course Roast Bavarian
Große Gasse 17, 64720 Michelstadt
Ein leckeres Rezept vom Restaurant Grüner Baum in Michelstadt.
Main course
Holzbergstraße 27, 64668 Rimbach
Ein leckeres Rezept von Nam Begemann, dem Küchenchef im Landhotel Restaurant Berghof in Rimbach.
Main course Stew Bavarian
You will spend two days in one of the most beautiful valleys in the Odenwald - in Mossautal in the Güttersbach district. You live in the beautifully scenic Hotel Haus Schönblick.
Wochentag | Öffnungszeiten |
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Montag | geschlossen |
Dienstag | 08:00 - 18:00 |
Mittwoch | 08:00 - 18:00 |
Donnerstag | 08:00 - 18:00 |
Freitag | 08:00 - 18:00 |
Samstag | 08:00 - 12:30 |
Sonntag | geschlossen |
Hauptstraße 120, +49 (0)6063 2163 Brombachtal
Die Odenwälder GenussWerkstatt bietet Fleisch- und Wurstwaren aus dem Odenwald in Kombination mit ganz besonders kreativen Ideen.
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